Die Kooperationsplattform OPEC+ vereint die OPEC-Staaten (Organization of the Petroleum Exporting Countries-OPEC), sowie 10 kooperierende Partner, darunter auch Russland. Ziel der Zusammenarbeit ist die Stabilisierung des Ölpreises, durch die Kürzung der gemeinsamen Produktionsmenge. Durch diese Politik sollen „faire Erträge“ für Investoren der Erdölindustrie erzielt werden. Offizielles Ziel ist weiterhin die sichere Energieversorgung. Derzeit werden ca. 40% des weltweiten Erdöls durch die OPEC+ produziert.
Am 03.und 04.06.2023 hatten sich die Mitglieder in Wien getroffen, um die weitere Förderstrategie zu besprechen. Saudi-Arabien überraschte mit seiner Ankündigung im Juli seine Öl-Fördermenge freiwillig um eine Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, eine monatliche Verlängerung nicht ausgeschlossen. Die übrigen OPEC+ Länder stimmten zu, die bislang vereinbarte Fördermenge für 2024 um weitere 1,4 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren, bereits vereinbarte Förderkürzungen für 2023 werden beibehalten. Damit erfolgte nach turbulenten Verhandlungen die Festlegung des Produktionsziels für 2024 auf 40 Millionen Barrel am Tag. Die Verhandlungen waren deshalb turbulent, weil nicht alle Teilnehmenden Staaten mit den ihnen zugewiesenen Fördermengen zufrieden waren. Während auf der eine Seite einige afrikanische Länder ihre Förderquoten nicht voll ausnutzen, stehen auf der anderen Seite die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die ihr Produktionsniveau gern erhöhen würden. Die Einigung lief letztlich darauf hinaus, dass die Kapazitäten der VAE um 200.000 Barrel pro Tag, zulasten der Quote von Nigeria und Angola, steigen werden. Insgesamt war das Treffen durch die schwächelnde Energienachfrage spannungsgeladen. Bereits im April hatten die OPEC+ Mitglieder Kürzungen der Ölproduktion ab Mai um 1,15 Millionen Barrel pro Tag, beschlossen, um den fallenden Ölpreis aufzuhalten. Hier spielt die schwächelnde Konjunktur vieler Länder, insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, eine Schlüsselrolle.