Die Straße von Hormus ist einer der wichtigsten Seewege für den globalen Öltransport. Laut der US-Energieinformationsbehörde (EIA) passieren täglich etwa 20 Prozent des weltweit globalen Ölverbrauchs – das sind rund 20 Millionen Barrel pro Tag – diese Meerenge. (1. Quartal 2025) Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und stellt den einzigen maritimen Zugang der Golfstaaten wie Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate zu den internationalen Märkten dar. Besonders energieabhängige Länder wie China, Indien, Japan und europäische Staaten sind auf den ungestörten Transport von Rohöl durch diese Route angewiesen.
Die geografischen Gegebenheiten machen die Straße von Hormus zu einem äußerst empfindlichen Engpass. An ihrer engsten Stelle ist sie nur etwa 33 Kilometer breit, wobei die tatsächlich befahrbaren Schifffahrtswege nur etwa drei Kilometer in jede Richtung betragen. Dadurch ist die Region anfällig für Blockaden oder militärische Spannungen – insbesondere durch Konflikte mit dem Iran –, was schnell zu Versorgungsengpässen und Preisschocks auf dem Weltmarkt führen kann. Zwar existieren einige Ausweichmöglichkeiten wie Pipelines, zum Beispiel in Saudi-Arabien, doch deren Kapazitäten reichen bei Weitem nicht aus, um die durch die Straße von Hormus transportierten Mengen zu ersetzen. Aufgrund dieser Faktoren ist die Meerenge für den weltweiten Energiemarkt von enormer strategischer Bedeutung.