Während Saudi-Arabien an seiner Fördermengenkürzung auch im September festhalten wird, kündigt nun auch Russland eine Kürzung für September an, beides konnte denn Ölwerten nochmal ordentlich Auftrieb am Freitag bescheren. Die Stütze hielt bei zum gestrigen Vormittag. Danach drehten die Ölwerte in die Verlustzone. Hier spielen vor allem wieder die Leitzinsen eine Rolle. Neuerliche Aussagen der Federal Reserve deuten darauf hin, das man mit weiteren Zinserhöhungen die Inflation auf die als optimal geltende zwei Prozent drücken möchte. Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung dürfte dies nicht überall gut ankommen. Die Leitzinserhöhungen hatte im Frühjahr schon einige Banken ins straucheln gebracht und der Rückgang der aktuellen Inflationswerte wird von vielen eher dem Rückgang der Energie- und Lebensmittelpreise zugeschrieben und weniger den Zinserhöhungen.
Auch wenn die Rohöl- und Gasölpreise etwas nachgeben, bleibt Heizöl aktuell auf hohem Niveau. Das gestern im schwarzen Meer ein russischer Tanker von einer ukrainischen Drohne angegriffen wurde, könnte zu dem für Risikozuschläge beim Öl sorgen. Aber auch ein Leck in der Druzhba-Pipeline auf polnischem Gebiet könnte gerade im Osten für die höhere Heizölpreise sorgen, über die Pipeline fließt zwar kein russisches Öl mehr, aber die Kasachen liefern darüber noch Öl an die Raffiniere Schwedt in Brandenburg.
Beim Wechselkurs gibt es aktuell wenig Bewegung, so dass Impulse für den Ölmarkt aktuell ausbleiben. Wenn der Dollar an Wert verliert macht es Rohöl außerhalb des Dollarraums attraktiver. Höhere Kaufaktivität führt dann aber meist zu höheren Preise für das Fass Rohöl.